Wettbewerbsbeiträge zur Neugestaltung der Fußgängerzone in Ohligs in Ausstellung zu sehen
Ausstellung der Beiträge zum Planungswettbewerb bis zum 1.3.2020
Die Umgestaltung von Fußgängerzone und Ohligser Markt sind zentrale Bausteine im Integrierten Stadtentwicklungskonzept für Ohligs. Um Ideen zur Realisierung zu finden, lobte die Stadt Stadt Solingen 2019 einen Planungswettbewerb aus, an dem sich 10 Planungsbüros aus ganz Deutschland beteiligten.
Mit den Ergebnissen beschäftige sich am vergangenen Dienstag das Preisgericht, dem auch Oberbürgermeister Tim Kurzbach und Stadtdirektor Hartmut Hoferichter angehörten.
Der Siegerentwurf ist zusammen mit dem 2. und 3. Platz sowie den anderen eingereichten Arbeiten im Rahmen einer kleinen Ausstellung in den Schaufenstern im Ladenlokal Düsseldorfer Straße 40 (ehemals Gerry Weber) bis zum 1.3.2020 zu sehen.
Wettbewerb ist entschieden
Ein wichtiger Meilenstein zur Umgestaltung der Fußgängerzone und Marktplatz in Solingen-Ohligs ist erreicht: Der Sieger des Wettbewerbes (1. Preis) ist das Büro RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten aus Köln. Dies hat das Preisgericht in seiner Sitzung am Dienstag, 11. Februar 2020 nach intensiver Prüfung aller Beiträge und Diskussion einstimmig entschieden.
In ihrer Begründung lobte die Jury sowohl den klar gegliederten, gut nutzbaren und gestalteten Straßenraum der Düsseldorfer Straße und am Ohligser Markt insbesondere die Durchlässigkeit und Wegebeziehung zum neuen O-Quartier.
Der gesamte Beitrag des Wettbewerbssiegers kann hier eingesehen werden. Die Erläuterungen zum Wettbewerbsbeitrag stehen hier zm Download bereit.
Den Vorsitz der Preisgerichtssitzung übernahm Frau Prof. Beuter, Landschaftsarchitektin aus Oberhausen.
Der erste Preisträger erhält ein Preisgeld in Höhe von 36.000 Euro. Der zweite Preis mit einem Preisgeld von 28.000 Euro ging an das Büro ISR Innovative Stadt- und Raumplanung aus Düsseldorf. Die Arbeit des Büros [f] landschaftsarchitektur aus Solingen erhielt den dritten Preis mit einem Preisgeld von 19.000 Euro.
Der Wettbewerb wurde von der Stadt Solingen ausgelobt. Die Vorprüfung der Arbeiten sowie die Organisation des Preisgerichts übernahm das Dortmunder Büro post welters + partner mbB. Im Preisgericht saßen Oberbürgermeister Tim Kurzbach, Stadtdirektor Hartmut Hoferichter, Vertreterinnen und Vertreter aus Verwaltung und Politik sowie Akteure vor Ort, außerdem Landschaftsarchitekten als externe Experten.
In den kommenden Monaten werden die drei Preisträger im Rahmen eines Verhandlungsverfahren (nach VgV) aufgefordert ihre Entwurfskonzepte zu konkretisieren und die Kosten für die Umsetzung zu beziffern. Am Ende wird feststehen, wer den Auftrag erhält. Dabei geht das Büro, das mit dem ersten Preis ausgezeichnet wurde, mit einem Punktevorsprung ins Rennen. Die Ergebnisse des Verhandlungsverfahrend werden im Sommer erwartet.
Anlass und Aufgabenstellung
Die Umgestaltung von Fußgängerzone und Ohligser Markt sind zentrale Bausteine im Integrierten Stadtentwicklungskonzept (ISEK) für Ohligs. Die Stadt hat das ISEK zum Förderaufruf »Starke Quartiere – Starke Menschen« beim Land NRW eingereicht Mit Erfolgt: Mitte 2018 wurde es durch ein positives Votum zur Umsetzung empfohlen. Eine Bewilligung zur Durchführung der Maßnahme liegt vor.
Die Düsseldorfer Straße ist die Haupteinkaufsstraße im Stadtteil Ohligs. Sie ist als klassische Fußgängerzone ausgebildet und wird geprägt durch Filialbetriebe und inhabergeführte Fachgeschäfte. Doch ihre Funktion geht weit darüber hinaus: Zusammen mit dem Marktplatz ist sie Veranstaltungs-, Aufenthalts- und Erholungsort sowie Treffpunkt für das unmittelbare Wohnumfeld. Diese Funktion als urbaner Wohn- und Nahversorgungsstandort soll sich weiter festigen – gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Herausforderung durch den Wandel im Einzelhandel. Deshalb ist in den nächsten Jahren die Umgestaltung zum barrierefreien, bespielbaren und multifunktional nutzbaren öffentlichen Raum geplant. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf dem Marktplatz, der als Mittelpunkt der Ohligser Innenstadt durch eine angemessene und funktionale Freiraumgestaltung besonders erlebbar gemacht werden soll.
Gefördert wird der Umbau mit EU-Mitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und der Städtbauförderung. Für die Umsetzung liegt eine Bewilligung von EU- und Landesmitteln in Höhe von rund 4,5 Mio. Euro vor.
Verfahren und Abauf des Wettbewerbs
Der Realisierungswettbewerb wurde nach den »Richtlinien für Planungswettbewerbe« RPW 2013 von der Stadt Solingen ausgelobt. Die Wettbewerbsbetreuung erfolgte durch das Dortmunder Büro post welters + partner mbB. Insgesamt acht Büros wurden vom Auslober zur Teilnahme am Wettbewerb über ein zuvor durchgeführtes europaweites Vergabeverfahren ausgewählt und eingeladen. Weitere vier Büros wurden vom Auslober gesetzt. Zehn der insgesamt zwölf aufgeforderten Büros reichten ihre Arbeiten fristgerecht und anonym ein.
Ziel eines Wettbewerbes ist es, für Bauherren und Nutzer eine optimale und wirtschaftliche Lösung der Planungsaufgabe zu erreichen, die am besten durch den Vergleich unterschiedlicher Alternativen möglich ist. Wichtige Anforderungen, die bei einem fairen Wettbewerb erfüllt werden müssen, sind unter anderem die anonyme Beurteilung aller Wettbewerbsbeiträge und die Bewertung der Arbeiten durch ein unabhängiges Preisgericht.
Die Teilnehmer erhielten am 30. September 2019 die Planunterlagen. Am 16. Oktober 2019 fand ein Einführungskolloquium mit allen Teilnehmern und den Mitgliedern des Preisgerichtes vor Ort statt.
Hier konnten Rückfragen zum Verfahren und zur Wettbewerbsaufgabe gestellt und geklärt werden. Den Teilnehmern blieben insgesamt zehn Wochen zur Bearbeitung und Fertigstellung der Planunterlagen, die bis zum 12. Dezember 2019 eingereicht werden mussten.
Nach einer Vorprüfung der anonym vorliegenden Arbeiten durch das Büro post welters + partner aus Dortmund, tagte am 11. Februar 2020 das unabhängige Preisgericht unter Vorsitz von Prof. Ulrike Beuter. Erst nach der Auswahl der Preisträger wurde dem Preisgericht die Urheberschaft der eingereichten Arbeiten bekannt gegeben, um eine größtmögliche Neutralität bei der Auswahl und Beurteilung zu gewährleisten.
In einem nächsten Schritt werden die drei Preisträger zu weiteren Verhandlungen aufgefordert.
Preisgericht
- Prof. Ulrike Beuter, Landschaftsarchitektin, Oberhausen
- Gordon Brandenfels, Landschaftsarchitekt, Münster
- Rüdiger Brosk, Landschaftsarchitekt, Essen
- Hartmut Hoferichter, Stadtdirektor Ressort 5 – Planung, Bauen, Verkehr und Umwelt, Stadt Solingen
- Juliane Kopperschmidt, Landschaftsarchitektin, Dortmund
- Tim Kurzbach, Oberbürgermeister, Stadt Solingen
- Miriam Macdonald, Stadtplanerin, Abteilungsleiterin Stadtentwicklungsplanung/ Sanierung Schloss Burg, Stadt Solingen
- Dr. Teut-Achim Rust Immobilien- und Standortgemeinschaft ISG e.V.
- Marc Westkämper, Bezirksbürgermeister Solingen-Ohligs
Preisträger
1. Preis (36.000 Euro) | Arbeit 7004 |
Landschaftsarchitekten:
RMP Stephan Lenzen, Landschaftsarchitekten, Köln
Verfasser:
Stephan Lenzen
Mitarbeiter:
Sabelo Jeebe
Mohamed Amer
Stanislaw Bednarek
2. Preis (28.000 Euro) | Arbeit 7002 |
Landschaftsarchitekten:
ISR Innovative Stadt- und Raumplanung GmbH, Düsseldorf
Verfasserin:
Christina Drenker
Mitarbeiter:
Marijana Gutte
Florian Gaujard
Willi Landers
3. Preis (19.000 Euro) | Arbeit 7008 |
Landschaftsarchitekten:
[f] landschaftsarchitektur gmbh, Solingen
Verfasser:
Gunter Ulrichs-Fischer
Mitarbeiter:
Susanne Weihrauch
Stoil Valeov
Quelle: Dipl.-Ing. Andreas Brosch, Stadtentwicklungsplanung/ Sanierung Schloss Burg, Stadt Solingen
Solingen, 17.2.2020